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Durch Feedback von Nutzer*innen zu sicheren Medizinprodukten

Interview mit Thomas Weinhold, Senior Usability Manager, Ypsomed.

23. August 2021
Dr. Mirjam Fuhrer, Consultant

Consultant

Corinne Reutimann, MSc, Consultant

Consultant

Ypsomed entwickelt Produkte für die Behandlung von chronischen Krankheiten wie Diabetes. Seit Jahren beauftragt uns Ypsomed immer wieder mit der Durchführung von Nutzertests mit Anwenderinnen.  

Thomas Weinhold erklärt im Interview, warum es bei der Entwicklung dieser Produkte besonders wichtig ist, Feedbacks von Benutzern zu erhalten.

Warum sind die Feedbacks von Nutzern für Ypsomed wichtig?

Mit unseren Produkten möchten wir den Alltag von Menschen mit chronischen Krankheiten erleichtern. Dafür ist es essenziell, dass die Produkte möglichst einfach und selbsterklärend zu bedienen sind. Um dies zu erreichen, ist das Feedback von Nutzern für uns unverzichtbar.  

Der Dialog mit Patienten ermöglicht es uns, unsere Injektions- und Infusionssysteme kontinuierlich weiter zu verbessern. Denn schlussendlich können nur die Benutzer selbst beurteilen, was für sie funktioniert und was nicht.  

Für welche Produkte macht ihr Usability-Tests? 

Grundsätzlich führen wir für alle unsere Produkte Tests mit Benutzern durch. Einerseits weil wir daran interessiert sind, die für Patienten jeweils bestmögliche Lösung zu finden. Andererseits müssen bei medizinischen Geräten auch regulatorische Anforderungen beachtet werden. In diesem Kontext gilt es, potenzielle Risiken in Zusammenhang mit der Nutzung unserer Produkte soweit es geht zu minimieren. Die Geräte und Anwendungen müssen so gestaltet sein, dass bei der Handhabung möglichst keine Fehler gemacht werden können. 

Zu welchem Zeitpunkt testet Ihr mit Benutzern? 

Wir versuchen potenzielle Benutzer so früh wie möglich in die Produktentwicklung miteinzubeziehen. Durch die frühen Rückmeldungen wollen wir sicherstellen, dass die Entwicklung sich von Anfang an konsequent an den Bedürfnissen der Patienten orientiert. Ausserdem ist es in frühen Phasen einfacher, noch Änderungen am Produkt vorzunehmen. 

«Durch die frühen Rückmeldungen wollen wir sicherstellen, dass die Entwicklung sich von Anfang an konsequent an den Bedürfnissen der Patienten orientiert.» 

Daneben ist es uns wichtig, dass Anwender fortlaufend in die Entwicklung eingebunden sind. Das heisst, wir führen auch während der Entwicklung immer wieder Nutzerstudien durch. 

Wie fliessen die Erkenntnisse aus den Tests in die Produkte ein? 

Das hängt vom jeweiligen Entwicklungsstand und der eingesetzten Testmethode ab. Zu Beginn geht es häufig darum, aus verschiedenen Gestaltungsvarianten die aus Anwendersicht geeignetste Lösung zu finden. Zum Beispiel spielen bei Injektionsgeräten Grösse und Form eine wichtige Rolle. Später geht es verstärkt darum, mittels Prototypen Aufgaben zu simulieren, um potenzielle Schwachstellen bei der Anwendung zu identifizieren. Auf dieser Basis können wir Beschriftungen und Abläufe weiter verbessern. Je näher die Produktfertigstellung rückt, desto umfangreicher und detaillierter werden die Tests. 

Was war dein spannendstes Aha-Erlebnis? 

Es ist immer spannend zu sehen, wie Anwender mit unseren Produkten interagieren und wie neue Features bei ihnen ankommen. Von dem her ist es schwierig hier ein einzelnes Ereignis auszuwählen.

«Es ist ein schönes Gefühl, an etwas arbeiten zu können, das Menschen den Alltag erleichtert.» 

Besonders schön finde ich persönlich immer, wie viel Engagement Menschen mit Diabetes und anderen chronischen Krankheiten in unsere Tests mit einbringen. Es ist ein schönes Gefühl, an etwas arbeiten zu können, das Menschen den Alltag erleichtert. 

Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.

Dr. Mirjam Fuhrer, Consultant

Consultant

Kriegt glänzige Augen, wenn es um Hardware geht, um Produkte, die man anfassen kann. Sie ist doktorierte Psychologin, spezialisiert auf UX Research und komplexe Human Factors. Sie wohnt in Wiedikon und ist stolz darauf.

Corinne Reutimann, MSc, Consultant

Consultant

Unermüdlich arbeitende Allrounderin. Packt als studierte Psychologin bei Projekten im Bereich Verhaltensökonomie, User Research, wie auch Prototyping und Konzept an. Immer gut gelaunt.

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