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D wie Design Sprint

Mit etwas Grosszügigkeit könnte man den Design Sprint als digital nativen Urenkel des Brainstormings bezeichnen. Auch er ist eine Innovationsmethode, die es einem Team in kurzer Zeit ermöglicht, Lösungen für eine Entwicklungsaufgabe zu erarbeiten. Erfunden haben sollen ihn nicht weiter aktenkundige Designer - bekanntgemacht hat ihn Google irgendwann in den 2010er-Jahren. Sein grosser Vorteil gegenüber dem Brainstorming ist, dass er am Ende nicht nur einen Haufen mehr oder weniger träfer Ideen liefert, sondern recht ausgearbeitete, ernst zu nehmende Konzepte inklusive mit Benutzern getestete Prototypen.

29. March 2023
Dr. Christopher H. Müller, Owner, Expert Consultant

Owner, Expert Consultant

Theorie

Mit etwas Grosszügigkeit könnte man den Design Sprint als digital nativen Urenkel des Brainstormings bezeichnen. Auch er ist eine Innovationsmethode, die es einem Team in kurzer Zeit ermöglicht, Lösungen für eine Entwicklungsaufgabe zu erarbeiten. Erfunden haben sollen ihn nicht weiter aktenkundige Designer - bekanntgemacht hat ihn Google irgendwann in den 2010er-Jahren. Sein grosser Vorteil gegenüber dem Brainstorming ist, dass er am Ende nicht nur einen Haufen mehr oder weniger träfer Ideen liefert, sondern recht ausgearbeitete, ernst zu nehmende Konzepte inklusive mit Benutzern getestete Prototypen.

Realität

Design Sprints brauchen mehr Vorbereitung als Brainstormings. Zuerst muss das Problem gewissenhaft aufbereitet werden. Das nennt sich Design Sprint Challenge und dreht sich um Dinge wie: Weshalb ist das Problem wichtig? Wen betrifft das Problem? Welche Faktoren beeinflusst das Problem? Weshalb lohnt es sich, das Problem zu lösen?

Ist dies erledigt, gilt es, den Sprint selbst methodisch sauber durchzuführen. Im Wesentlichen läuft er in fünf Schritten ab, von denen jeder etwa einen Tag dauert: 1. Problem definieren und strukturieren, 2. Lösungen suchen und finden, 3. entscheiden, welche Ideen getestet werden sollen, 4. entwerfen eines testbaren Prototyps, 5. überprüfen der Annahmen durch Tests.

Die Teilnehmenden müssen also rund eine Arbeitswoche zur Verfügung stehen. Deshalb wird im Alltag immer wieder versucht, das Verfahren abzukürzen – je nach Komplexität der Problemstellung durchaus erfolgreich. Wie bei vielen Kreativtechniken braucht es auch hier eine passende Umgebung. Menschen arbeiten nun mal besser, wenn sie sich wohl fühlen. Und: Das Team muss harmonieren oder die Moderation muss das Team rigoros in der Spur halten.

Fazit

Auch wenn Design Sprints meist das bessere Werkzeug sind als Brainstormings – sie sind kein Zaubertrank, der einem ausgelaugten, zerstrittenen Team eben mal Flüüügel verleiht. Wer sie aber gewissenhaft vorbereitet und durchführt, wird belohnt.

Veröffentlicht in: Netzwoche Ausgabe 4, 2023

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Dr. Christopher H. Müller, Owner, Expert Consultant

Owner, Expert Consultant

Dr. Christopher H. Müller, founder and owner of Ergonomen Usability AG, earned his PhD from the Institute for Hygiene and Applied Physiology at ETH Zurich. With over 22 years of experience, he is an expert in usability and user experience. His strong sense of empathy allows him to quickly understand the needs and perspectives of his clients. With creativity and courage, he supports his clients in their digitalization projects and the optimization of products, services, and processes. He takes a practical approach, developing tailored solutions that can be effectively implemented. Dr. Christopher H. Müller is a columnist for Netzwoche. He also serves as a board member for the Zugang für alle Foundation, and is a member of two Swico advisory boards and co-president of the Regional Conference Nördlich Lägern.

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