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L wie Ladezeit

Müllers kleines ABC (Netzwoche Nr. 03, 2018): L wie Ladezeit - Das supercoolste Layout, die genialste Nutzerführung sind für die Katz, wenn die Seite lahmt.

21. February 2018
Dr. Christopher H. Müller, Owner, Expert Consultant

Owner, Expert Consultant

Theorie

Unter der Ladezeit verstehen wir hier die Zeit, die vergeht, bis eine Webseite vollständig aufgebaut ist. In Zeiten von Modems und ISDN war sie ein ständiges Ärgernis, weil die Daten halt elend langsam durch die Leitungen tröpfelten. Doch heute, mit xDSL, Glasfaser und 4G+?

Realität

In der Tat bringt die Ladezeit noch immer – respektive schon wieder – Heerscharen von Surfern zum Kreischen. Zwar sind die Daten meist rasch da, aber dafür schuftet die Hardware umso länger, bis sie sie verdaut hat. Es sind nichtoptimierte Bilder, komplexe Stylesheets und gigantische Skripte, die sie auf Trab halten. Besonders schwer tun sich natürlich die mobilen Geräte, mit ihren schwachen Prozessoren.

Das ist fatal, heute, wo ja alles unterwegs erledigt werden soll und die Geduld der Menschen auch nicht mehr ist, was sie mal war. Und wer die Nutzer im Internet einmal vergrault hat, ist sie bekanntlich so gut wie für immer los. Apropos Geduld: Eine – zugegebenermassen nicht ganz taufrische – Studie von Akamai zeigt, worauf man sich einzustellen hat. Sie postulierte 2014 bereits, dass über die Hälfte der Nutzer nicht bereit war, länger als zwei, drei Sekunden auf eine Seite zu warten. Das dürfte unterdessen auch nicht besser geworden sein. Kommt dazu, dass Google langsame Sites rigoros abstraft, indem sie in den Trefferlisten weiter unten landen.

Fazit

Das supercoolste Layout, die genialste Nutzerführung sind für die Katz, wenn die Seite lahmt. Die Nutzer bekommen sie dann nämlich gar nicht zu Gesicht. Achten Sie also darauf, dass Ihnen am Ende nicht die Technik den Auftritt vermasselt. Viel gewonnen ist schon mit optimierten Stylesheets und schlanken Skripten. Solche zu bekommen ist nicht besonders schwer und auch nicht teuer. Es gibt hierfür viele praktische Hilfsprogramme, die das schon fast wie von allein erledigen. Nur: Irgendwer muss dafür sorgen, dass sie auch angeworfen werden.

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Dr. Christopher H. Müller, Owner, Expert Consultant

Owner, Expert Consultant

Dr. Christopher H. Müller, founder and owner of Ergonomen Usability AG, earned his PhD from the Institute for Hygiene and Applied Physiology at ETH Zurich. With over 22 years of experience, he is an expert in usability and user experience. His strong sense of empathy allows him to quickly understand the needs and perspectives of his clients. With creativity and courage, he supports his clients in their digitalization projects and the optimization of products, services, and processes. He takes a practical approach, developing tailored solutions that can be effectively implemented. Dr. Christopher H. Müller is a columnist for Netzwoche. He also serves as a board member for the Zugang für alle Foundation, and is a member of two Swico advisory boards and co-president of the Regional Conference Nördlich Lägern.

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